Ja hey Leutz, nochmals danke für eure Glückwünsche! :)
Dafür habe ich mir nach dieser stressigen Schulwoche jetzt mal Zeit genommen und wie von euch erwartet einen exklusiven Bericht geschrieben.
Freitag - 20.05.2011
Nach einem nervigen Arbeitstag, einem bereits am Vortag gepacktem Auto und das letzte zusammensuchen der noch für Berlin benötigten Dinge, konnten wir schließlich Hasloh um 13.08 Uhr verlassen.
Am Flughafen-Fuhlsbüttel vorbei, die Straße Richtung Berlin eingeschlagen mussten wir nicht lange warten, bis wir in der Stadt standen. Stau! Dieser sollte nicht der letzte am dem Tag sein.
Nach insgesamt sieben Stunden im Auto und einer kleinen Mittagspause erreichten wir schließlich Berlin bei Gewitter und Weltuntergangsfeeling.
Das konnte mir die Stimmung aber nicht vermiesen, denn wir sind bald darauf endlich im Hotel angekommen: 20.18 Uhr.
Samstag 21.05.2011
Der Morgen verlief entspannt ab und nach der Koordinierung mit meiner Schwester, meinem Schwager und meiner beiden Nichten ging es dann auf zur Futtersuche! Da die Frühstückspreise uns im Hotel nicht passten, haben wir uns auf dem Weg zum Brandenburger Tor (Akkreditierung) gemacht. Am Gendarmenmarkt haben wir dann ein nettes kleines Café gefunden. Der Hunger wurde reichlich gestillt.
An der Akkreditierung dann eine kleine Überraschung. Startplatznummer 10020 – Block A.
Dabei dachte ich mir nur „Nicht schlecht.“.
Nach einem kleinen Rundgang über die Messe haben wir dann Tante und Onkel aufgelesen, die den Tag in Berlin mit uns verbringen wollten.
Quer durch unsere Hauptstadt, einer informationsreichen Bootstour auf der Spree und 15 km Fußmarsch ging es schließlich am Abend an die Vorbereitung des Materials, an das Anheften der Startnummer, sowie das Bereitlegen der am Sonntag benötigten Dinge.
Danach folgte meine reichliche Kohlenhydratzuführung.
Welches Menü es war, bleibt ein Geheimnis. ;)
Schließlich ging es (für mich jedenfalls) nach einem erlebnisreichen Tag mit der Familie pünktlich um 9 Uhr ins Bett.
Sonntag 22.05.2011
Gleich nach dem Aufstehen um 6 Uhr ging es an die letzten Vorbereitungen.
Startaufstellung 6.30 bis 7.35 Uhr.
Damit war ich einer der ersten, die sich am Start eingefunden haben. Ich war sogar noch vor dem Soundcheck der Kommentatoren am Start und somit konnte ich mir eine Position im Startblock A ganz vorne sichern.
Nach einer netten Ansprache von Erik Zabel (VIP-Block) und anderen netten Herrschaften ging es nun für die VIP’s endlich los: Startzeit 7.50 Uhr.
Nach einer Minute (7.51 Uhr) ging es auch endlich für uns auf die 60 km Runde.
Vorneweg fuhren uns zur Begleitung Inlineskater, von denen sich einer erst mal hingelegt hat, die nach der Durchfahrt des Brandenburger Tores das Rennen für uns freigegeben haben.
Dem Skater ist aber weiter nichts passiert und es gab keinen Sturz.
Für uns galt es nun: Aufholjagd der VIP’s mit einem übertrieben angezogenem Tempo 54 km/h.
Nach gut 2-3 Minuten haben wir sie dann auch alle geschluckt. Unter ihnen auch Erik Zabel, der sich mit in unser Feld eingegliedert hatte. Mir wurde aber erst hinterher klar, wer der sportliche Fahrer mit der Rückennummer 534 war.
Der Wind peitschte uns kräftig um die Ohren, sodass sich eine Speerspitzen Formation gebildet hatte.
Einige versuchten schon nach 8 km auszureißen, welches ohne Erfolg blieb.
Ich hatte sehr oft das Pech, dass ich an der Seite von den Kameramotorrädern blockiert wurde, ich zu allem Übel auch noch deren Abgase schnuppern durfte und die fröhlich Aufnahmen von uns gemacht haben. Das ging dann solange, bis sich mir eine Lücke in einer langgezogenen Kurve bot und ich rechts vorbeiziehen konnte, da besitzt er die Frechheit mich zu verfolgen. -.-
Würde gerne mal die Aufnahmen davon sehen. ^^
Jedenfalls haben wir nach gut 20 km die ersten Anstiege mit 42 km/h bewältigt.
Das Hauptfeld hat sich ab hier in mind. zwei Felder geteilt.
Hätte ich nicht aufgepasst und wäre ich vorher in der Kurve nicht von zwei Motorrädern ausgebremst worden, dann wäre das Rennen an der Spitze für mich gelaufen gewesen.
Glücklicherweise konnte ich den Hügel hinauf ein paar Fahrer hinterher ziehen und mich in der Abfahrt an das Hauptfeld, das gerade an der nächsten scharfen Linkskurve bremsen musste, wieder heran fahren.
Erik Zabel war danach wie vom Erdboden verschluckt. Ich denke das lag daran, was er auch am Start zuvor gesagt hat, dass er sich aus dem Renngeschehen raus halten wollte.
Von dort aus ging es dann neben der A115 im welligen Profil weiter, wieder in die Stadt hinein über den Stadtteil Steglitz mit Kurs auf den Flughafen Tempelhof.
Flughafen bekanntlich kein Windschutz und so war es leider auch, aber das hat sehr gut funktioniert, weil von hinten immer wieder welche nach kamen, die bisher nur im Windschatten gefahren sind. Jedoch sah man von ihnen nicht lange was, da diese sich schnell wieder dorthin verlagert haben, wo sie her kamen.
Nach dem Flughafen (Kreuzberg – Neukölln) waren die Straßen teilweise aufgerissen und im teilweise schlechtem Zustand, aber das konnte keinen entmutigen.
Gute 10 km vor dem Ziel wurden die Fahrer alle unruhiger und es gab dauerhaftem Wechsel an der Führungsspitze.
9 km vor dem Ziel die Teams haben sich langsam zusammen gefunden und sich für den Zieleinlauf formiert.
8 km vor dem Ziel Höhe Alexanderplatz einer der Teams fing an in einer Rechtskurve zu attackieren, jedoch ohne Erfolg.
4 km passierte nichts. Dafür hatte man wie jedes Jahr einen schönen Ausblick auf den teuer erbauten Glaspalast oder auch Hauptbahnhof genannt.
Es ging auf die letzten 3 km zu. In einer engen Linkskurve mussten ich und ein Mitstreiter die Formation verlassen, weil die Kurve zu überfüllt war um sie sicher zu passieren. Dabei sind wir mit Tempo 40 über einen kleinen Abschnitt einer Baustelle ausgewichen, was sich als klug erwiesen hat.
Die letzten Kilometer wurden durch die erst kürzlich restaurierte Goldene Else angekündigt.
Von ihr aus ging es über den Kreisverkehr ab in Richtung Ziel.
Leider wurde ich dort eingekeilt und konnte später nicht mehr genug Windschatten abbekommen ohne noch mehr Plätze zu verlieren.
Zu allem Übel und nicht ausreichendem Training konnte ich nicht mehr genug Kraft aufbringen um mit am Massensprint teilzunehmen. Ich traf die Wahl mich so positionieren, sodass ich mich hinter einen Fahrer gesetzt habe und noch 30 cm Platz zur Absperrung hatte, womit ich mir durch den Sogeffekt noch extra Geschwindigkeit holen konnte.
Durch zu wenig Training und etwas Pech konnte ich letzten Endes nur den 38. (AK 10) Platz holen.
Zum Renngeschehen:
Im gesamten Rennablauf gab es zwei kleine Verschnaufpausen mit 38 km/h, die für jeweils 1 Minute anhielten.
Der Zusammenhalt in der Gruppe war top. Jeder hat mitgedacht und bei Gefahrenstellen Handzeichen gegeben.
Zu allem Glück der Beteiligten im Hauptfeld gab es bei uns keine Stürze, sondern nur ein paar Berührungen, aber sonst nichts Schwerwiegendes.
Zu den vier Ausreißern konnte ich aus dem Feld nur erhören, dass sie bereits vor Tempelhof alleine losgezogen sind. Ich selber habe davon nichts mitbekommen, obwohl ich die ganze Zeit unter den ersten 30 Fahrern mitgefahren bin.
Ich hoffe mit euch als Team und der Unterstützung von Bönni Bikes noch mehr erreichen zu können.
Beste Grüße euer
Paddy
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